WO
SUCHE
ICH
WENN
ICH
MICH
FINDEN
WILL
?

Diese Seite befindet sich noch im Aufbau.

First things first:
Bring dein Nervensystem durch die nachfolgende Atemübung in einen entspannten Zustand. Warum? Weil innere (also körperliche) Sicherheit dabei hilft, die eigene Widersprüchlichkeit auszuhalten. So do not skip 😉

Ein Mangel an Authentizität ist fester Bestandteil unseres Menschseins. Ja, es ist normal, widersprüchlich zu sein. Phasenweise sogar unausweichlich. Schliesslich befinden wir uns in einem stetigen Werden zwischen Schein und Sein.

Was wir für ein selbstbestimmtes Leben entwickeln müssen, ist die Unterscheidungsfähigkeit zwischen «Was tue ich, weil ich es wirklich will?» und «Was tue ich, weil ich gelernt habe, es zu wollen?». Nur mithilfe dieser Fähigkeit werden wir ein Leben gestalten können, in dem wir uns lebendig, echt und richtig fühlen.

 

WER BIN ICH UND WER WILL ICH SEIN

Stell dir vor, du wärst mit dir selbst befreundet: Was würdest du an dir mögen? Was nicht? Was würdest du dir raten, zu ändern, damit du mehr du selbst sein kannst?


Beobachte dich in den nächsten Wochen: Welche deiner Handlun
gen (Schein) entsprechen deinen Werten (Sein)? Und welche Werte konntest du noch nicht in Handlungen übersetzen?


Notiere vergangene und kommen Augenblicke (Handlungsweisen, Gespräche, Begegnungen, Aussagen, …): Wann hast dich wie du selbst und richtig echt gefühlt? Was haben diese Momente gemeinsam?

WAS HABE ICH

Beobachte dich in den nächsten Wochen: Welche materiellen Wünsche hast du und welche Bedürfnisse stecken dahinter? Welche anderen potenziellen Wege gäbe es, um diese zu befriedigen? Von welchen Wünschen würdest du dich gerne befreien? Welche Wünsche hättest du gerne?

Jemand schaut sich deinen Kühlschrank, deine Kleider und dein Instagram-Profil an – was wird diese Person über dich sagen? Was willst du, dass diese Person über dich sagt? Gedankenexperiment: Was würde es mit deinem Selbstbild machen, wenn du morgen dein Instagram-Profil, deinen Kleidungsstil, deine Ernährungsweise und andere sichtbare Aspekte deiner Identität aufgeben müsstest?

Reflektiere, was auf deinen Teller kommt: Mit welchen Werten rechtfertigst du, dass du keine Fleisch- oder Milchprodukte essen willst? Und mit welchen rechtfertigst du, dass du es tust?

WOHER KOMME ICH?

Wie würde dein Leben aussehen, hätten deine Eltern es für dich gestaltet und dir alle Entscheidungen abgenommen? Was davon würde dir entsprechen, was nicht oder nicht mehr? Welche ihrer Vorstellungen bestimmen immer noch deinen Werdegang?

Was sind die wichtigsten Ereignisse, die dich zu dem Menschen gemacht haben, der du heute bist? Was davon erzählst du anderen? Was passt du bei deinen Erzählungen an? Was behältst du für dich?

Notiere konkrete Handlungsweisen: Was würdest du heute nicht mehr tun, was du früher gemacht hast? Was machst du heute, was du früher nie getan hättest? Gedankenexperiment: Was sollen Menschen nach deinem Tod über dich erzählen? Und was müsstest du an deinem Leben verändern, damit diese Erzählungen wahr werden?

Welche positiven und negativen Merkmale werden deiner Nation und deiner Region durch ihre Geschichtserzählung und Erinnerungskultur zugeschrieben (Bsp. Die Schweiz ist…, Zürich ist…)? Wie stark identifizierst du dich mit diesen Merkmalen? Wie stark schreibst du Menschen aus anderen Ländern die Merkmale ihrer Nation zu? Und warum?

ZU WEM GEHÖRE ICH?

Notiere alle deine Überzeugungen, von denen du dir wünschen würdest, dass die Mehrheit sie vertritt und frag dich: Wie sind diese entstanden? Wer und was hat sie am meisten beeinflusst? Und wie stark hast du dich bei deiner Meinungsbildung mit Gegenpositionen und anderen Lebensrealitäten auseinandergesetzt – also einen echten Meinungsbildungsprozess durchlaufen?

Welche Labels schreibst du dir selbst zu (Ich «bin» Feminist*in, Klimaaktivist*in, Unternehmer*in, Minimalist*in, Impfskeptiker*in, Journalist*in, etc.)?

Welche Codes machen deine Gruppenzugehörigkeit erkennbar? Wie stark ist deine Gruppenzugehörigkeit für andere sicht- und spürbar? Wie leicht fällt es dir, Gedanken aus deiner Gruppe zu hinterfragen?

 

Welches Geschlecht wird dir von Aussen in der Regel zugeschrieben? Aufgrund welcher Eigenschaften passiert das deines Erachtens? Anhand von welchen Eigenschaften schreibst du anderen ein Geschlecht zu? Gedankenexperiment: Ordne alle Eigenschaften jeweils dem Geschlecht zu, dem du es normalerweise nicht zuschreiben würdest – wie unmöglich ist die Existenz einer solchen Person und wo liegt der Sinn dieser Kategorien?

 

Liste alle Menschen auf, mit denen du irgendwie in Beziehungen stehst: Mit wem fühlst du dich wie du selbst und tankst tendenziell Energie? Bei wem hast du das Gefühl eine Rolle zu spielen und tendenziell Energie zu verlieren? Was hat die erste Gruppe gemeinsam, was die zweite?

WORIN BELÜGST DU DICH SELBST?

Wer bin ich und wer will ich sein?

Wenn du nur noch ein halbes Jahr zu leben hättest, wie würdest du deine Zeit verbringen und was von dem, was du heute tust, würdest du morgen noch tun?

Wenn Geld keine Rolle mehr spielen würde, wie würde dein Leben dann aussehen?

Es gibt einen Gedanken, bei dem sich viele Philosoph*innen einig sind: Frei sein bedeutet, die eigene Freiheit zu erobern. Ein selbstbestimmtes Leben wird uns nicht in die Wiege gelegt. Auch nicht im 21. Jahrhundert. Es ist nach wie vor die zentrale Herausforderung unseres Daseins.

Statt uns also an der Illusion einer widerspruchsfreien und statischen Identität festzuhalten, sollten wir uns auf das Werden konzentrieren. Ein Werden, das es fortlaufend zu gestalten und im Spannungsfeld zwischen Schein und Sein auszuhalten gilt.

Werden oder nicht werden, das ist die eigentliche Frage.